FussCert®

Zertifizierung zum Zentrum für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie (ZFS)

ClarCert

Vergabestelle von Zertifizierungen zum „Zentrum für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie“ mit FussCert® --- www.clarcert.com

ClarMap

Datenbank für durch ClarCert zertifizierte Einrichtungen --- www.clarmap.com

Der beste Spezialist ist nichts ohne ein Team, ausgebaute Strukturen und festgelegte Prozesse. Strukturqualität, Prozessqualität und Qualifikation der handelnden Personen sind die Grundlage für eine erfolgreiche Therapie.

Die logische Konsequenz ist die Entwicklung eines Zertifizierungsverfahrens für ambulante und stationäre Einrichtungen, welche Fuß- und Sprunggelenkchirurgie auf hohem qualitativem Niveau durchführen möchten. Das erfolgreiche System EndoCert® diente aus zwei Gründen als Vorlage: Zum einen sind die Strukturen und Prozesse der Behandlungsabläufe sehr ähnlich und in den Vorgaben des Erhebungsbogens ausführlich beschrieben. Zum anderen sollte kein völlig neues Zertifizierungssystem vorgelegt werden, um die Akzeptanz der Einrichtungen zu erhöhen. Nach Abschluss der Pilotphase FussCert® ist es für die Kliniken somit möglich, im Rahmen der gemeinsamen Zertifizierung von EndoProthetikZentren und Zentren für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie Ressourcen und Kosten zu sparen.

Die Pilotphase von FussCert® wurde zum 31.03.2017 erfolgreich abgeschlossen. 21 Einrichtungen haben sich beteiligt, wovon 20 Kliniken bereits als EndoProthetikZentrum nach EndoCert® anerkannt sind. Die Übergabe der Zertifikate an die beteiligten Kliniken erfolgte im Rahmen der Jahrestagung der D.A.F.

Die Zertifizierung von Zentren für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie ist in vielen aber nicht allen Punkten mit der Zertifizierung von EndoProthetikZentren vergleichbar.

Bei EndoCert® können die Tracereingriffe im Wesentlichen auf vier Verfahren begrenzt werden: Hüft- und Knieendoprothetik als primärer Eingriff oder als Wechseloperation. Die Fuß- und Sprunggelenkchirurgie beinhaltet eine Vielzahl unterschiedlicher Methoden, welche zudem noch miteinander kombiniert werden können. Um die zu einseitige Ausrichtung der Einrichtung als ZFS zu vermeiden, wurden für einige Operationen Höchstmengen im Verhältnis zur Gesamtzahl der Eingriffe definiert. So können Malleolarfrakturen nur zu 25% oder Eingriffe am ersten Stahl nur zu 70% aller fuß- und sprunggelenkchirurgischen Eingriffe des Zentrums für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie gewertet werden. Kleinsteingriffe, wie Hohmann'sche Resektionsarthroplastiken, werden nicht gewertet. Somit soll gewährt werden, dass die Zentren eine gewisse Breite des Faches abbilden. Die anzurechnenden Eingriffe sind in einer Tracerliste als OPS – Codes oder ICD´s hinterlegt. Größere Unterschiede ergeben sich auch in der Verbandstechnik, der Orthopädietechnik und der Orthopädieschuhtechnik.

Eine Hochrechnung der Autorengruppe hat ergeben, dass nach den Datensätzen von 277 Kliniken in Deutschland ca. 26 Einrichtungen an Hand der Fallzahlen und Art der Eingriffe den Status eines Zentrum der Maximalversorgung für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie (ZFSmax) und ca. 126 Einrichtungen den Status eines Zentrums für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie (ZFS) erreichen können. In der Pilotphase wurden bereits über 11.130 operative Verfahren erfasst. Das ambulante Zentrum für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie soll auch den Bereich der niedergelassenen Operateure in das Zertifizierungssystem integrieren.

ZFS ZFSamb ZFSmax Fallzahl Zentrum 100 fuß- und sprunggelenk-chirurgische Eingriffe 100 fuß- und sprunggelenk-chirurgische Eingriffe 200 fuß- und sprunggelenk-chirurgische Eingriffe, davon mindestens 50 komplexe Eingriffe Anzahl Operationen Hauptoperateur 50 fuß- und sprunggelenkchirurgische Eingriffe jährlich je Hauptoperateur 50 fuß- und sprunggelenkchirurgische Eingriffe jährlich je Hauptoperateur 100 fuß- und sprunggelenkchirurgische Eingriffe jährlich je Senior-Hauptoperateur, davon mind. 25 komplexe Eingriffe

Eine Umfrage von ClarCert bei den nach EndoCert® zertifizierten Einrichtungen hat ergeben, dass 90% der Zentren durch die Zertifizierung eine Verbesserung ihrer Abläufe erkannt haben. Das Thema der Zertifizierung wird jedoch mitunter kritisch kommentiert. Zu Recht wird auf die Kosten und zeitlichen Ressourcen der Mitarbeiter hingewiesen, welche zum überwiegenden Teil nicht refinanziert sind. Die Qualitätsoffensive, welche von der Politik und den Kostenträgern den Praxen und Kliniken auferlegt wird, sollte uns jedoch nicht abwarten lassen, dass beauftragte Institutionen ohne tiefgreifende Fachkenntnisse Qualitätssysteme entwickeln, welche von „nicht umsetzbar“ und „nur schwer zu akzeptieren“ reichen.

Behalten wir das Heft des Handelns in unseren Händen, können wir die Qualitätsfaktoren festlegen. Gemessen werden die Qualität der Strukturen, Prozesse sowie die Qualifikation der Mitarbeiter, nicht direkt die Ergebnisqualität des operativen Eingriffs. Zu viele Faktoren, welche wir nicht beeinflussen können, haben hier einen Einfluss. Inwieweit die immer wieder prognostizierten Zu- oder Abschläge mit vorhandenen Zertifizierungen verbunden sein werden, ist derzeit nicht erkennbar.

Allgemeine Informationen zur Durchführung der Zertifizierung nach FussCert® sind unter www.clarcert.com erhältlich.

Daniel Frank, Düsseldorf
Jörn Dohle, Wuppertal/Schwelm

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